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PERSONAL // Hamburg, ich hassliebe dich. Warum Entfernung manchmal gut tut.

Geboren in Hamburg. Gelernt in Hamburg. Gelebt in Hamburg. Verliebt in Hamburg. Verwurzelt in Hamburg. Mein Leben lang, mit allem drum & dran. Luxus & Eingeschränktheit in einem. Warum wegziehen, wenn hier doch alles ist?! Doch jetzt reicht es irgendwie.

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Hamburg, ich hassliebe dich. Deine Größe macht mir zu schaffen. Jeden Tag durchquere ich dich mehrere Stunden, um Arbeit, Freunde, Familie, oder andere Dinge zu erreichen.

Hamburg, ich hassliebe dich. Du machst mir jeden Sommer so viel Hoffnung auf wundertolles Wetter. Du hältst dein Versprechen wenige Tage & lässt direkt den Herbst in dein Revier. Du brauchst mehr Durchsetzungskraft!

Hamburg, ich hassliebe dich. Du, wo jeder in seinem Stadtteil wohnt, & nicht herauskommen mag. Leute kennenlernen, die man vorher nicht kannte, scheint deinen Bewohnern manchmal recht fremd zu sein. Schade, sie könnten so viel erfahren.hamburg_hafen

Hamburg, ich hassliebe dich. Weil ich dich im Moment einfach nicht mehr wertschätzen kann. Weil ich mein ganzes Leben hier verbracht habe & dich für selbstverständlich genommen habe. Ich brauche Abstand zu dir. Damit unsere Beziehung wieder fröhlich wird. Damit ich auch gerne hier wieder im Regen tanzen möchte.

Hamburg, ich hassliebe dich. Aber das ist nur eine Phase. Bald bin ich weg, bald aber auch wieder hier. Zwischenzeitlich werde ich dich vermissen. Wohlbekanntlich ist Vermissen eine gute Maßnahme, um Dinge (oder Menschen) wieder wertschätzen zu lernen.

Also daher: Man sieht sich Altes Mädchen!