2,5 Monate ist es nun her. Wir gingen auf die Straße. Schwarze Quadrate wurden geteilt. Hashtags inflationär benutzt. Jetzt, Stille. Als wäre nichts gewesen. Zeit diese Bilder aus dem Archiv zu holen.
GEDANKEN // Was zur Hölle passiert hier gerade?
Lange dachte ich, es sind nur Einzelfälle. Hin & wieder wurde in den Medien darüber berichtet, Menschen waren empört, dann ging der Alltag weiter. Mit dem Mord an George Floyd wurde das Fass jedoch zum Überlaufen gebracht & nun verstand ich, dass es nicht nur Einzelfälle sind. Es ist systematisch & erschreckend. So viele Namen, so viele Menschenleben. Alles auf Grundlage der Hautfarbe. Wie konnte ich es so lange nicht sehen? Wahrscheinlich weil ich dank „White Privilege“ & Filterblase es oft nicht mitbekommen oder gesehen habe.
Doch die Realität sieht anders aus als meine persönliche Blase. Ich bin erwacht & habe lang genug geschwiegen. Wer nicht gegen das Unrecht ankämpft, unterstützt automatisch die Täter. Wie schnell Mitläufer zu Mittätern werden, berichtet die Geschichte zuhauf.
Als Teenager habe ich viele Bücher über die Widerstandsbewegungen im Zweiten Weltkrieg gelesen. Diese Menschen waren & sind Vorbilder. Der stummen Masse widersprechen, weil Unrecht getan wird. Das sollten wir tun. Das will ich tun. Besser spät als nie. Jetzt ist also der perfekte Moment.
Am 06. Juni 2020 finden deutschlandweit Demos statt. Auch ich werde da sein. Meine Meinung äußern. Auf Missstände hinweise. Wir müssen den Mund aufmachen. Nur so haben wir die Möglichkeit Widerspruch einzulegen, gegen eine Welt, die ich so nicht tolerieren will. Für eine Welt, in der alle Menschen, ganz gleich ihrer Hautfarbe, Herkunft, etc. gemeinsam leben können. Ohne Angst, dass jeder Moment der letzte sein könnte, nur weil ein Rassist den Moment der Macht genießen will.
Macht euch laut. Sagt eure Meinung. Widersprecht Rassisten. Informiert euch. Unterschreibt Petitionen. Nehmt an Demos teil. Wer also kann, wir sehen uns am Samstag in Hamburg!
Black Lives Matter.
Bilder: Silent Demo Hamburg
P.S.: Zu diesem Thema sind noch so viele Gedanken in meinem Kopf. So viel, was gerade passiert. So viel Gewalt. So viel Hass. Das wird definitiv nicht mein letzter Post bleiben. Schweigen ist das Schlimmste, was wir tun können. Wir müssen uns aber auch die Zeit einräumen, lernen zu dürfen. Zuzuhören. Zu recherchieren. Unsere Gedanken zu sortieren.
GEDANKEN // Der Kopf ist wieder frei.
Der letzte Beitrag war im Februar, genauer gesagt am Valentinstag. Über drei Monate kein Lebenszeichen & ich muss ehrlich sagen, ich habe es vermisst.
Dass der letzte Beitrag am Valentinstag war, ist vielleicht auch etwas bezeichnend. Mit Liebe hat es nichts zu tun, vielmehr mit Selbstliebe.
Aber ich fange mal ganz vorne an. Anfang/Mitte letzten Jahres sah ich im NDR einen Beitrag, bei dem unterhalb des Names, der sprechenden Person, „Hamburg Guides e. V.“ stand. Da ich noch nie davon gehört hatte, googelte ich. Das, was ich laß, fand ich interessant. Ich klickte mich durch die Website & entdeckte, dass Ausbildungen angeboten werden. Abschluss „Stadtführerin für Hamburg“ innerhalb von ca. acht Monaten.
Die Ausbildungsinhalte waren ein buntes Potpourri von Geschichte, Kultur & Tourismus. Nach ein wenig Bedenkzeit bewarb ich mich & im Oktober saß ich bereits in der ersten Vorlesung.
Ich war so gespannt darauf, wieder zu lernen. Dinge beigebracht zu bekommen, die mich wahnsinnig interessieren. Die Vorfreude war massiv.
Im Haushalt meiner Eltern gab es immer massig viele Bücher über Hamburg & Umgebung. Ich bin hier geboren & aufgewachsen. Meine Familie ist fest verankert in dieser Stadt. Daher fühlte es sich wie ein richtiger nächster Schritt an.
Acht Monate später. Meine Kommilitonen & ich verstehen uns unwahrscheinlich gut, bilden Lerngruppen, tauschen uns aus. Die Prüfungen – eine theoretische & eine zweigeteilte praktische – versetzen mich in Panik. Dann die Erlösung: Bestanden.
Nun halte ich das Zertifikat in meinen Händen & versuche klarzukommen. Die letzten Wochen & Monate waren anstrengend & einfach viel. Mein Kopf war durchgängig voll. Neben Vollzeitjob noch eine lernintensive Ausbildung zu absolvieren, ist nicht ohne. Ich ziehe meinen Hut vor allen, die nebenberuflich studieren oder ähnliches. Mehrere Jahre so etwas parallel zu machen, ist definitiv noch mal krasser.
Für mich waren die letzten Monate auf jeden Fall unglaublich spannend. So viel gelernt, in so kurzer Zeit. Mein Kopf verarbeitet noch, ich merke aber, wie die Kapazitäten zurückkommen. Wie die Lust zurückkommt. Lesen, schreiben, erleben. Alles das, was ich die letzten Wochen & Monate hinten angestellt habe.
Mein Kopf plant & denkt gerade viel. So viele Ideen, die ich angehen möchte. So viele Bücher, die ich lesen möchte. So viele Veranstaltungen, die ich besuchen möchte.
Auf ganz bald!
GEDANKEN // Happy Valentine.
Valentinstag, kein Tag der mich bislang groß interessiert hat. Überall Pink & rote Herzchen. Letztes Jahr machte mich dieser Tag zum ersten Mal nachdenklich. Über die Menschen in meinem Leben. Die, mit denen ich bestimmte Intervalle verbracht habe. Die, die mich weiterhin begleiten.
Warum sollte der Valentinstag eigentlich nur zwischen zwei sich Liebenden geteilt werden? Warum nicht auch zwischen Freunden? Oder der Familie? Sich selbst?
Ganz nach diesem Motte gönne ich mir heute einen Theaterbesuch. Mit mir selbst, einfach so.
Tut euch was Gutes. Tut euren Lieben etwas Gutes. Egal an welchem Tag. Viel Spaß dabei!
GEDANKEN // Verspätete Weihnachtsgrüße & komische Feiertage.
Es folgt ein kurzer Beitrag über verspätete Weihnachtsgrüße, komische Feiertage & Erkältungen, die partout immer wiederkommen wollen. Ein paar Gedanken möchten geteilt werden.
Weihnachten ist vorbei, trotzdem wollte ich kurze verspätete Weihnachtsgrüße hier verfassen. Weihnachten ist eine Zeit, die meiner Ansicht nach mit den liebsten Personen verbracht werden sollte. Ob dies nun die Familie oder Freunde sind, das entscheidet jeder ganz persönlich. Vielleicht macht es auch der Mix.
Stress & Konsum? Ich persönlich liebe diese Zeit im Jahr & verstehe diesen Stress nicht. Nein, ich habe keine Lust auf wilden Konsum, also lasse ich es. Von mir gibt es meistens eh (Theater)Karten oder Dinge, die verbraucht werden (Wein, gutes Essen, etc.), eine hübsche Weihnachtskarte dazu, fertig. Ich finde, dass leider viele Menschen an Weihnachten den Fokus für das Wesentliche verloren haben. Nein, ich möchte nicht auf Religion zu sprechen kommen, das ist ein Thema, was jeder für dich persönlich handhaben kann, wie er oder sie es für richtig hält. Nein, vielmehr genießen zu können. Die Zeit mit tollen Menschen, grandiosem Essen, & was einem noch so einfallen mag. Kein Fokus auf Konsum, auf immer mehr. Besinnlichkeit. Das ist vielleicht das richtige Wort dafür. Wir brauchen mehr Besinnlichkeit.
Ich hoffe daher, ihr hattet besinnliche Weihnachtsfeiertage & könnt noch ein wenig freie Zeit genießen.
Veränderungen. Warum es für mich komische Feiertage waren? Zum Einen, weil ich den ersten Weihnachtstag krank war & auch am zweiten Weihnachtstag noch mit meiner Gesundheit kämpfen musste. (Wann ist das endlich mal vorbei?!) Zum Anderen, weil dieses Jahr alles anders ist. Anders als es fast eine Dekade lang war. Keine zwei Familien, die besucht werden. Keine vielen Menschen, die beschenkt werden. Nur ein kleiner Kreis, fokussiert auf ein paar wenige Menschen. Auch schön, aber im ersten Moment noch komisch. Veränderungen sind nicht unbedingt schlecht, es dauert nur eine Weile, bis ich mich an die neuen Lebensumstände gewöhnt habe. Weihnachten ist das Ganze noch mal stärker. Aber es wird. Mal schauen, wie das nächste Jahr aussehen wird.
GEDANKEN // Die Magie des Neuanfangs.
Lang ist es her, dass ich mich gemeldet habe. Mal wieder. Ich gelobe Besserung. Mal wieder. 2016 war mit das verrückteste Jahr meines Lebens & ich komme immer noch nicht so ganz mit all dem klar, was passiert ist. Positiv wie negativ. So viel im Kopf, so viel erlebt. 2015 sollte bereits alles anders werden, ich wollte mehr Zeit in den Blog investieren. 2016 kam dann die Realisierung, dass die privaten Gegebenheiten aktuell nicht passen. Immer wieder habe ich versucht es passend zu machen, & bin grandios gescheitert.
Nun schreiben wir das Jahr 2017. Ich bin zurück in Hamburg, Dublin existiert nur noch in der Erinnerung, & langsam bekomme ich es sogar hin, wieder so etwas wie Routinen aufzubauen. (Wird vielleicht auch mal Zeit, ich bin schließlich knapp über ein halbes Jahr wieder zurück.) Wird 2017 strukturierter? Nein. Es steht einfach zu viel an. Aber diesmal ist es planbarer. Ich gestehe meinen Fehler ein, dass es ziemlich unklug war, unbedingt in dem Jahr meinen Blog wieder zum Leben zu erwecken, in dem es mich für ein Auslandsjahr nach Irland zieht. Ich habe einfach zu viele der Ablenkungen mitgenommen, möchte diese aber auch nicht missen.
Nun gut, genug geschwafelt. Ich möchte Routinen aufbauen, obwohl ich früher Routinen gehasst habe. Aber am wichtigsten ist, dass ich mich wieder ausgiebiger kreativen Projekten widmen möchte, hier auf dem Blog, als auch privat. Die Kreativität fehlt mir, deshalb möchte ich mir Zeiten freischaufeln, die nur mir & meinen Gedanken gehören. Das Ziel: Mehr kreieren, weniger konsumieren. Auf ein grandioses 2017! Auf einen Neuanfang!
GEDANKEN // Allein sein heißt nicht einsam sein.
Ich mag Menschen. Also grundsätzlich. Soviel schon mal vorweg. Ich mag es aber auch, wenn keine Menschen um mich herum sind. Manchmal sogar mehr. In Dublin habe ich es immer sehr genossen unter Menschen zu sein, viel zu erkunden, Erlebnisse zu teilen.
Nur eine Sache ist mir nach einigen Monaten aufgefallen. Ich habe aufgehört zu reflektieren & Erlebnisse so zu verarbeiten, wie ich es meistens & gerne getan habe. Ich habe einfach nur noch gelebt, & noch mehr gelebt. Der Kopf blieb manchmal einfach aus.
Das ist für einige Zeit vielleicht recht angenehm. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich nicht wohlgefühlt habe. Ich mag Menschen. Aber ich mag es aber auch, wenn keine Menschen um mich herum sind.
Nach neun Monaten voller Erlebnissen & geteilten Momenten, habe ich das Bedürfnis allein zu sein. Nicht einsam, einfach nur allein. Mit mir selbst & meinen Gedanken. Ich möchte das verarbeiten, was die letzten Monate passiert ist. Einiges vielleicht besser verstehen. Vielleicht erkennen, wohin es jetzt gehen soll.
Um diese Klarheit zu erlangen, brauche ich Zeit mit mir selbst. Um mich & meine Gedanken zu verstehen & wertzuschätzen. Um zu verarbeiten, was passiert ist. Um zu wissen, wohin ich will.
Ich mag Menschen. Ich mag es aber auch, wenn keine Menschen um mich herum sind. Aus diesem Grund sitze ich alleine in einem Hotelzimmer in Cork. Reise durch Irland. Verarbeite Erlebnisse. Versuche Klarzukommen. Ich bin nicht einsam, ich brauche gerade nur die Zeit für mich & meine Gedanken. Denn das chaotisches Leben startet bereits wieder im Juni. Bis dahin heißt es, meine Gedanken & ich.
GEDANKEN // Vorfreude auf Dublin.
Ich liebe es, ins kalte Wasser geschmissen zu werden. Nicht wissen, was auf einen zukommt. Nicht ahnen, was der nächste Tag mit sich bringt. Durch Momente, wie diese, habe ich grandiose Menschen kennengelernt & unvergessliche Erfahrungen erlebt. Nicht dauernd darüber nachdenken, was passieren könnte, sondern einfach machen.
Don’t try. Do.
Vor einigen Monaten habe ich relativ (un)spontan entschieden, dass es für mich Zeit wird, ins Ausland zu gehen. Noch mal wieder Studentin sein. Wenn nicht jetzt, wann dann. Besser früher, als nie. Was habe ich schon zu verlieren? Die wichtigen Menschen bleiben auch, wenn wir uns mal eine Zeit lang nicht treffen können. Darauf muss ich einfach vertrauen, sonst verfange ich mich in einem Gedankenchaos, aus dem ich nicht mehr rausfinden werde. Weiterbringen tut es mich auf jeden Fall nicht.
Es geht für mich nach Dublin. Dort, wo die Menschen mich bereits in einem Urlaub 2013 besonders herzlich empfangen haben, obwohl ich dort niemanden kannte. Dort, wo sich keiner in seinem Freundeskreis versteckt, sondern neue Menschen kennenlernen möchte. Dort, wo die Straßen voller Studenten sind, & jede Ecke zu Fuß erkundet werden kann. Dort, wo ich 2013 ein Teil meines Herzens gelassen habe.
Ab September sind es ca. neun Monate voller neuer Erfahrungen, Menschen & Lernstress. Denn neben den tollen Dingen, die Land & Leute mir bieten, muss ich schließlich auch etwas für die Uni tun. Worauf ich mich übrigens ebenfalls sehr freue. Ich lerne gerne. Ich gehe auch bewusst wieder studieren, & zwar für mich. Ich habe hier in Hamburg einen tollen Job, aber mein Kopf & mein Bauch sagen mir, dass ich diesen Abschluss möchte. Also mache ich es, nicht, dass ich es irgendwann bereuen werde, es nicht getan zu haben.
In mir verbünden sich Vorfreude & Angst. Vorfreude auf so viele spannende Erfahrungen & Menschen. Angst vor dem Unbekannten, der Herausforderung & vor dem, was mich erwartet, wenn ich wieder nach Hamburg komme. Ob noch alles ist wie vorher, oder vollkommen anders. Die Augen geschlossen, ein zitterndes Lächeln auf den Lippen. So denke ich an die kommenden neun Monate, in einer anderen Stadt, mit anderen Menschen. Ohne Familie, ohne meinen Liebsten & (erstmal) ohne Freunde. Erwachsenwerden nennt man sowas wohl.