Eins meiner Jahresziele war es Intermittierendes Fasten auszuprobieren. Ich habe ungefähr am 03. Januar 2018 damit gestartet & direkt in meinen Alltag eingebaut. Ohne zeitliche Begrenzung. Bereits nach ein paar Tage konnte ich behaupten, dass es sich sehr gut anfühlte. Auch wieder ein gesundes Hungergefühl zu bekommen & nicht dauerhaft bzw. beim kleinsten Appetit anfangen zu essen. Nicht dass ich vorher Unmengen in mich hinein gegessen hätte (nur manchmal, ich gebe es zu!), aber jetzt fühlt sich alles etwas geregelter & gesünder an.
Ich wollte nicht unbedingt regulieren, was ich essen, also ging es an das Wann. Zu viel Glück steckt doch manchmal in einem Stück Pizza oder einer Hand voll Chips. Ich ernähre mich im Grund recht gesund, meine „Sünden“ begehe ich bewusst. Das möchte ich auch weiterhin tun. Inzwischen ist ein wenig Zeit vergangen & es folgt Teil 1 der Zusammenfassung. Kurze vorab Meinung: Es war & ist toll! Solltet ihr es noch nicht ausprobiert haben, spielt jedoch (seit einiger Zeit), so wie ich, mit dem Gedanken, probiert es unbedingt aus!
Warum das Ganze?
Ich habe für meinen Geschmack die letzten Monate zu passiv gelebt. Etwas vergessen auf meinen Körper zu hören. Frustessen, Frustalkohol, Frustzigaretten. Mein Körper hat mich dafür gehasst & ich fing an ihn zu hassen. Bis irgendwann ein Schalter in meinem Kopf umgelegt wurde & ich wieder anfing klar zu denken. Ich will wieder ein gesundes Körperempfinden erzielen. Mich gesund & leicht fühlen.
Wie sah mein Plan aus?
Beim einer Form des Intermittierenden Fastens wird innerhalb von 8 Stunden gegessen, die restlichen 16 Stunden vom Tag wird „gefastet“ bzw. einfach nichts gegessen. Der Magen hat also genügend Zeit die verzehrten Nahrungsmittel in Ruhe zu verdauen. Ich essen entsprechend von 13-21 Uhr, sonst nicht.
Da ich bereits früher einige Tage unbewusst nicht gefrühstückt hatte, weil ich einfach noch keinen Hunger hatte, war dies für mich keine gravierenden Umstellung. Ich hatte bereits letztes Jahr angefangen feste Mahlzeiten kritisch zu hinterfragen. Warum sollte ich essen, nur weil die Zeit eine bestimmte schlug & nicht weil ich Hunger hatte?
Wie verliefen die einzelnen Wochen?
KW 01: Ich fühle mich leichter & habe kaum Probleme 16 Stunden lang nichts zu essen. Evtl. liegt das aber auch am erhöhten Konsum an den Feiertagen. Puffer scheint noch vorhanden zu sein. Gemein waren die Besuche bei meinen Eltern, die noch allerlei Weihnachtsleckereien auf ihrem Couchtisch stehen haben. Nach 21 Uhr musste ich mich hier manchmal doch zurückhalten. Über die Feiertage scheint dies etwas zur Gewohnheit geworden zu sein.
KW 02: Ab 10 Uhr beginnt mein Hungergefühl, welches ich mit Tee & Wasser zu beruhigen versuche. Ich merke langsam, wie sich die verzehrten Mengen bei mir reduzieren & auch die Snacks teilweise geringer ausfallen. Am Wochenende wurden die Zeiten ein wenig optimiert, damit ich im Kino trotzdem Popcorn essen konnte, ansonsten wäre es ein trauriger Ausflug gewesen. 16 Stunden Pause wurden trotzdem eingehalten, die 8 Stunden wurden dann eh nach Tag etwas kürzer & flexibler.
KW 03: Langsam habe ich das Gefühl, diese Zeiteinteilung verschmilzt mit meinem Alltag. Vor 13 Uhr habe ich kaum Hunger, ich genieße eher das Empfinden, endlich wieder Hunger zu entwickeln.
KW 04: In dieser Woche habe ich vier Tage ausgesetzt. Ich war Skifahren & ohne reichhaltiges Frühstück mochte ich mich nicht auf die Piste begeben. Dafür habe ich mir an diesen Tagen das Mittagessen gespart. Seltener mehr essen bekommt wir gerade sehr gut. Merke: Skifahren ohne Frühstück ist nicht gut für meinen Kreislauf.
KW 05: Der Skiurlaub verhunzt gerade meine Routine. Gegen 11 Uhr meckert mein Kreislauf & benötigt Nahrung. Ich mag mich an solchen Tagen auch nicht zwingen, schließlich wollte ich mich durch dieses Experiment besser fühlen. Wenn meint Körper also gerade eine Pause möchte, gebe ich sie ihm.
KW 06: Kein Fasten im Urlaub für mich. Frühstück ist beim Airbnb mit drin & war jeden Tag unglaublich lecker. Mittags wurde manchmal übersprungen, manchmal nur etwas Kleines gegessen. Nach dem Urlaub geht es weiter.
KW 07: Nach rund einer Woche Pause wieder den Rhythmus zu finden, ist gar nicht so einfach. Anfang der Woche tue ich mich noch schwer, der Kreislauf will nicht so richtig. Nach ein paar Tagen läuft es aber wieder normal.
KW 08: An einigen Tagen ist der Kreislauf nicht auf meiner Seite, ich versuche aber mindestens 14 Stunden zu pausieren. Im Grunde läuft die Woche aber ganz gut, das Abendessen variiert zwischen 19 & 21 Uhr, somit auch meine erste Mahlzeit des Folgetages.
KW 09: Je nach Kreislaufsituation schwanken die Pausen zwischen 14 & 16 Stunden. Am Wochenende achte ich nicht zu 100% darauf, manchmal muss es doch ein Heimwegsdöner mitten in der Nacht sein.
KW 10: Unter der Woche lief eigentlich alles gut, das Wochenende war jedoch komisch, teilweise habe ich fast einen Tag nichts gegessen & es erst anschließend bemerkt. Dann war natürlich meine Routine natürlich völlig kaputt.
KW 11: Ähnlich wie letzte Woche, unter der Woche lief es ganz gut, nur am Wochenende wurde wieder pausiert. Geburtstagsbedingt lagen am Samstagabend auch überall Nahrungsmittel in meiner Wohnung verteilt, die teilweise Sonntag im Laufe des Tages weiter verzehrt wurden, ohne auf Uhrzeiten zu achten.
KW 12: Diese Woche wird pausiert, da ich eine ärztlich verschriebene Diät einhalten muss. Zum Ende der Woche darf ich zwar wieder normal essen, werde hier aber glaube ich eher zeitungebunden essen & wieder normale Nahrung genießen.
KW 13: Feiertage sind zum Essen da. Abends wird länger gegessen, als normal. Aber bis zum Mittag versuche ich mich zusammenzureißen. Manchmal funktioniert es.
KW 14: Eine relativ entspannte Woche, Fasten funktioniert gerade ganz gut.
KW 15: Alkohol schmeißt mich manchmal aus der Bahn & Essen zu unchristlichen Uhrzeiten schmeckt hin & wieder doch zu gut.
KW 16: Fasten läuft soweit ganz gut. Manchmal muss es trotzdem ein abendlicher Dom-Besuch sein, bei dem noch genascht wird.
KW 17: Eine vollgepackte Woche, aber das Fasten klappt erstaunlich gut, auch wenn ich oft nur 14 Stunden Pause mache.
KW 18: Fünf Tage re:publica in Berlin, zwei Tage Osterstraßenfest. Entsprechend pausiere ich diese Woche.
KW 19: An Feiertagen merke ich besonders, dass ich morgens nicht wirklich das Bedürfnis nach Frühstück habe. Wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin, habe ich kein Problem beim Frühstück zu sitzen & nur Kaffee zu trinken. Diese Ernährungsweise scheint mit meinem Körper schon irgendwie zu harmonieren.
KW 20: Durch Stress esse ich mehr zwischendurch, aber ich versuche möglichst die Stunden einzuhalten, auch wenn es nur 14h sind. Die Woche war ich viel unterwegs, gut dass ich Alkohol nicht mit in das Projekt mit einbeziehe.
KW 21: Aktuell schaffe ich eher 14 statt 16 Stunden, aber besser als gar nichts.
KW 22: Vier Tage diese Woche hat es ganz gut geklappt, danach ging es zu Rock am Ring. Festivals sind definitiv nicht der richtige Ort zum Fasten.
KW 23: Ich merke, dass ich, je mehr Sport ich mache, manchmal echt Probleme habe, so lange nichts zu essen. Ich versuche möglichst auf den 14 Stunden zu kommen, manchmal ist es aber einfach zu anstrengend & Kopfschmerzen fangen an mich zu plagen.
KW 24: Zwei Tage Seminar, an denen mich das vorhandene Frühstücksbuffet doch überzeugt. Warum sollte ich mich auch zwingen? Manchmal ist es einfach zu lecker.
KW 25: Okay, diese Woche war ich auf dem Hurricane Festival. Es wurde gegessen, aber keineswegs normal. Weder was, noch wann. Festivalzeit ist Ausnahmezustand.
KW 26: Diese Woche wurden Abschiede bei der Arbeit „gefeiert“, was auch etwas meinen Biorhythmus durcheinander gebracht hat. Zum Ende der Woche normalisiert sich wieder alles, vielleicht waren es auch die Nachwirkungen vom Hurricane.
Fazit:
Keine Woche ist wie die vorangegangene. Ich lerne besser auf meinen Körper zu achten & vorzugsweise dann zu essen, wenn ich hunger habe. Frühstücken fand ich meist als Kind schon unnütz & auch heutzutage komme ich ohne gut klar. Wenn ich Bock auf Essen habe, esse ich. Auch, wenn meine Uhrzeit noch nicht erreicht ist. Ich werde es definitiv weitermachen, auch mit den mir bekannten Höhen & Tiefen. Definitiv ein gutes Experiment, was mich meinen Körper besser verstehen lassen hat.